Der Geriatrie Verbund Dortmund

Mit dem Geriatrie Verbund Dortmund stellen wir die besonderen Bedürfnisse und Versorgungserfordernisse alter und sehr alter Menschen in den Fokus unseres Handelns. Aber was genau sind diese besonderen Bedürfnisse und was bedeuten sie für die medizinische Versorgung? Im Folgenden möchten wir Sie über die Geriatrie als eine Disziplin der Medizin, die Besonderheiten des geriatrischen Patienten sowie unsere spezielle Kompetenz im Verbund informieren.

Flyer zur integrierten Versorgung

Die geriatrische Klinik

Geriatrie
Die Geriatrie ist eine Querschnittsdisziplin für im Alter auftretende Krankheiten wie beispielsweise Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates, Gefäßerkrankungen sowie für spezielle geriatrische Fragestellungen wie Demenz und kognitiver Abbau (cognitive impairment), Immobilität, Inkontinenz sowie Instabilität.
Der geriatrische Patient
Der geriatrische Patient ist gekennzeichnet durch ein fortgeschrittenes Lebensalter (ggfs. ab 65, spätestens ab 70 Jahren), verschiedene gleichzeitig auftretende Krankheiten (Multimorbidität) und entsprechende Einnahme mehrerer unterschiedlicher Medikamente (Multimedikation). Oftmals kommt es auch zu Beeinträchtigungen von Alltagsfähigkeiten, Aktivitäten und Teilhabe, z. B. in den Bereichen Mobilität und Selbstversorgung.
Zielsetzung der Geriatrie
Die Zielsetzung der Geriatrie ist es, die Selbstständigkeit der Menschen im fortgeschrittenen Alter im heimischen Bereich weitestgehend zu erhalten oder zu verbessern, sowohl mit Hilfsmittelversorgungen als auch mittels Organisation ambulanter Pflegedienste. Weiterhin ist die Kombination von organbezogener und funktionaler Diagnostik und Therapie von entscheidender Bedeutung.

 

Die Aufnahme in die Klinik erfolgt entweder als Notfall, als Einweisung über den Hausarzt oder als Übernahme aus den internen und externen Krankenhausabteilungen.

Das Therapieprogramm der geriatrischen Klinik besteht aus Physiotherapie mit Unterteilung in Krankengymnastik und physikalische/therapeutische Anwendungen, Ergotherapie und Sprachheiltherapie/Logopädie. Außerdem stehen Sozialarbeiter, Casemanager und eine Seelsorge für den psycho-sozialen Bereich zur Verfügung.

Das ärztliche Team
Um den Anforderungen der Behandlung älterer, insbesondere multimorbider, Pateinten gerecht zu werden und die gesetzten Ziele erfüllen zu können, ist ein kompetentes ärztliches Team unerlässlich. Dieses verfügt über verschiedene spezifische Qualifikationen, zu denen die Bereiche Innere Medizin, Physikalische Therapie, Klinische Geriatrie, suchtmedizinische Grundversorgung und Palliativmedizin gehören. Das Ärzteteam bildet gemeinsam mit den weiteren beteiligten Berufsgruppen ein interdisziplinäres Team, das die verschiedenen Aspekte der Versorgung in der Geriatrie optimal bedienen kann.
Interdisziplinäres Team
Die geriatrische Klinik unterscheidet sich klar von herkömmlichen klinischen Abteilungen. Hier steht nicht nur die medizinische Behandlung im Vordergrund, sondern unterschiedliche, mit Ärzten abgestimmte, Behandlungen durch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Logopäden und der therapeutisch-aktivierenden Pflege. Die therapeutisch-aktivierende Pflege selbst ist ebenfalls ein wichtiger Unterschied der Geriatrie zur bisher üblichen medizinischen Abteilung. Sie zeichnen besonders ein aktives Training und der Ausbau der vorhandenen Selbsthilfefähigkeiten durch speziell ausgebildete Pflegekräfte aus.

Abgerundet wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit durch das Angebot des Sozialdienstes, der bei Fragestellungen zu Sucht- oder Versorgungsproblematiken, Versorgungslücken sowie Pflegebedürftigkeit beratend zur Seite steht.

Selbstverständlich ist auch eine enge Zusammenarbeit mit der Krankenhausseelsorge.

Schwerpunkt Physiotherapie

  • Gang-, Steh- und Transfertraining
  • Rückenschule
  • physikalische Maßnahmen

Schwerpunkt Ergotherapie (Praktische Lebenshilfe/Ergotherapie)

  • Mobilisation des Patienten
  • Waschtraining
  • Esstraining
  • Anregung und Aufrechterhaltung der geistigen Fähigkeiten
  • psychische Entlastung
Ergotherapie
Die Ergotherapie ist eine Behandlungsmaßnahme, die den lebenspraktischen Bereich fördert. Sie dient der Wiederherstellung ausgefallener oder geschwächter bzw. eingeschränkter Funktionen und der Erhaltung von physischen, psychischen und/oder geistigen Fähigkeiten. Um die Selbstständigkeit zu erhalten, beinhaltet die Ergotherapie einerseits die Mobilisation des Patienten (z. B. das Aufstehen aus dem Bett), Waschtraining und Esstraining, andererseits auch die Abklärung und Versorgung mit Hilfsmitteln für zu Hause.
Physiotherapie
Die Physiotherapie bietet ein spezifisches Training, das vor allem die

Bewegungs- und Funktionsfähigkeit wiederherstellen, verbessern oder erhalten soll. Inhalte der Therapieeinheiten sind zum Beispiel:

  • Neurophysiologische Behandlung nach dem Bobath-Konzept, PNF-Konzept und anderen
  • Manuelle Therapie
  • Therapie am Schlingentisch
  • Gangschule, auch mit speziellen Laufbändern wie z. B. Lokomotionsgerät
  • Gleichgewichtstraining
  • Fahrrad-Ergometer
  • Atemtherapie
  • Wirbelsäulengymnastik
  • Hilfsmittelversorgung und -anpassung (z. B. Rollatoren, Gehstöcke)
  • Lymphdrainage
Logopädie
Aufgrund eines hohen Patientenanteiles mit neurologischen Erkrankungen, insbesondere mit Schlaganfällen mit nachfolgenden Schluckstörungen und Sprachstörungen ist die Logopädie eine zusätzliche Therapiesäule um sowohl sensorische als auch motorische Störungen im Sprachablauf bzw. im Schluckakt zu behandeln, da sich hieraus vielfältige Probleme ergeben können. Die Patienten können unter fachlicher Anleitung erlernen, die Kommunikation mit ihrer Umwelt wieder aufzunehmen, Schluckstörungen mit der Gefahr einer Aspirationspneumonie werden möglichst soweit therapiert, dass wieder feste Nahrung und Flüssigkeit selbständig zugeführt werden kann und somit eine wichtige Voraussetzung für die Selbständigkeit der Patienten neu erlernt wird.
Psychologie
Die Psychologin des Klinikums Dortmund Mitte in Weiterbildung zur Neuropsychologin steht besonders bei Fragen zur Demenz und für sonstige psychische Beschwerden zur Verfügung.

Versorgung in den einzelnen Kliniken

Hüttenhospital gGmbH

 

 

Die geriatrische Abteilung des Hüttenhospitals wird seit 2015 von Herrn Dr. Martin Jäger geleitet. Herr Dr. Jäger verfügt über eine langjährige Expertise auf dem Gebiet der Dysphagie (Schluckstörungen) mit der entsprechenden Diagnostik (Videofluoroskopie). Er ist Leiter der Arbeitsgemeinschaft Dysphagie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie und Mitautor der DGEM-Leitlinie 2013 „Klinische Ernährung in der Neurologie“.

Im Jahr 2017 feierte die Geriatrie des Hüttenhospitals ihr 30jähriges Bestehen. In Dortmund ist sie damit die am längsten bestehende geriatrische Abteilung. Mit 96 Akutgeriatrie Betten und 25 Plätzen in der Tagesklinik ist die Geriatrie am Hüttenhospital die größte Geriatrie in Dortmund. Jährlich werden im Hüttenhospital ca. 3.600 Patienten versorgt.

Die engagierten Therapeuten und Pflegekräfte des Hüttenhospitals verfügen über eine langjährige Erfahrung. Das Ärztliche Team unter der Leitung von Herrn Dr. Martin Jäger vereint unter sich Expertise in den Bereichen Innere Medizin, Intensivmedizin, Palliativmedizun Physikalische und Rehabilitationsmedizin, Ernährungsmedizin und Dysphagiologie

Im Jahr 2013 wurde im Hüttenhospital eine neue, hochmoderne Intensivstation  mit einzelgeschleusten Zimmern in Betrieb genommen. Seit Ende 2016 sind alle vorhandenen Patientenzimmer renoviert und auf dem neuestem Stand hinsichtlich Aufteilung und Ausstattung.

Das Hüttenhospital verfügt über ein Bewegungsbad und eine große Parkanlage mit angeschlossenem Sinnesgarten.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit besteht im Rahmen der Kooperationen mit umliegenden Kliniken und Praxen. Im Bereich der psychologischen und neurologischen Erkrankungen greift das Hüttenhospital auf die Expertise der LWL Klinik zurück, alterstraumatologische Fragestellungen werden mit dem Klinikum Dortmund und auch der Ortho-Klinik erörtert.

GIA, Geriatrische Institutsambulanz

Zu Beginn des Jahres 2017 wurde die Geriatrische Institutsambulanz des Hüttenhospitals in Betrieb genommen.

Dr. Martin Jäger
Facharzt für Innere Medizin
Fakultative Geriatrie

Sekretariat:
Tel.: 0231/46 19 130
Fax: 0231/46 19 122
www.huettenhospital.de

 

Geriatrische Klinik des Klinikums Dortmund Mitte

 

 

Die Klinik für Geriatrie am Standort Mitte in der Beurhausstraße verfügt über 70 vollstationäre Betten. Darüber hinaus können Patienten mit geriatrietypischer Multimorbidität auch ambulant in der Geriatrischen Institutsambulanz des Klinikums Dortmund behandelt werden.

Insbesondere akute Erkrankungen, wie z.B. ein Schlaganfall, Herzinfarkt oder eine Fraktur nach einem Sturz, gefährden die weitere Selbständigkeit und Mobilität älterer Menschen. Begünstigt durch normale Alterungsvorgänge und chronische Erkrankungen sind geriatrische Patienten häufig funktionell, psychisch oder kognitiv gehandicapt, die soziale Versorgung ist unter Umständen nicht mehr gesichert. Typisch geriatrische Probleme sind dabei Hirnleistungsschwäche, Gangstörung und Sturzneigung, chronischer Schmerz, Inkontinenz, Fehl- und Mangelernährung, Wundheilungsstörungen oder Depression, die oftmals auch gleichzeitig bestehen.

Mit unserem speziellen fachübergreifenden Behandlungsangebot wollen wir hier helfend eingreifen, indem wir nicht nur die akuten Erkrankungen behandeln, sondern die Patienten auch bestmöglich auf die Wiedereingliederung in das gewohnte Lebensumfeld vorbereiten. Neben einer qualifizierten medizinischen Behandlung sorgt dabei unser multiprofessionelles Therapeutenteam aus Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Ernährungsteam, Seelsorge und Sozialdienst für eine optimale Versorgung.

Dr. Thomas Reinbold
Arzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, Diabetologie, Geriatrie, Notfallmedizin, Ernährungsmediziner DGEM/DAEM
Klinikdirektor für Geriatrie, Klinikum Dortmund gGmbH, Beurhausstr. 40, 44137 Dortmund

Sekretariat:
Tel. 0231/953 193 21
Fax 0231/953 193 22
www.klinikumdo.de

 

 

St.-Elisabeth-Krankenhaus/ Katholische St.-Johannes-Gesellschaft Dortmund

 

 

Die geriatrische Abteilung der Katholischen St.-Johannes-Gesellschaft, das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Dortmund-Kurl, wird von Herrn Dr. med. Johannes Wunderlich geleitet. Herr Dr. Wunderlich ist ein ausgewiesener Experte auf den Gebieten der Klinischen Geriatrie und der Palliativmedizin.

Das St.-Elisabeth-Krankenhaus behandelt vor allem ältere Patienten, die beispielsweise infolge einer Operation oder eines Herzinfarkts weitere Therapien benötigen. Hierbei setzt ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern der Klinik alle notwendigen therapeutischen und diagnostischen Verfahren ein. Da ältere Menschen oft an mehr als einer Krankheit leiden – man spricht in diesem Fall von Multimorbidität – stellt das Team zunächst fest, welche Erkrankung vorrangig behandelt werden muss. Dabei berücksichtigen die erfahrenen Mediziner und Pflegekräfte stets die aktuelle Lebenssituation des Erkrankten, um gegebenenfalls Familienmitglieder zu beraten und die Pflegesituation nach dem Krankenhausaufenthalt abzuklären. In wöchentlichen Besprechungen des therapeutischen Teams werden die Maßnahmen der einzelnen Berufsgruppen im Hinblick auf das individuelle Ziel immer wieder abgestimmt. Auch hier bindet das Team die Angehörigen ein.

Dr. med. Johannes Wunderlich
Facharzt für Innere Medizin
Fakultative Klinische Geriatrie, Geriatrie, Palliativmedizin

Sekretariat:
Tel.: 0231/2892 25100
Fax: 0231/2892 25109
www.elisabeth-dortmund.de

 

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