Geriatrie Verbund Dortmund: Gründungsmitglieder unterzeichnen Kooperations-Vertrag – Leistungsfähiges Gesundheits-Netzwerk für ältere Menschen gestartet

Älteren Menschen in Dortmund eine noch bessere, schnellere und effizientere Versorgung bieten – vor, während und nach einem möglichen Krankenhausaufenthalt. Das ist das Ziel des „Geriatrie Verbund Dortmund“ (GV Do). Dabei geht es um Gesundheit, Lebensqualität und Selbstständigkeit im Alltag. Über Sektorengrenzen hinweg sollen älteren Menschen noch bessere und gezieltere Dienstleistungen angeboten werden. Am 20. August ist nun mit der Vertragsunterzeichnung im Hüttenhospital der offizielle Startschuss für das zukunftsweisende Projekt gefallen. Erstmals schließen sich im GV Do Dortmunder Krankenhäuser, Ärzte, Seniorenheime, Pflegedienste, Seniorenbüros, Wohnungsgesellschaften, bürgerschaftliche Engagements und weitere relevante Akteure und Dienstleister zusammen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels erfolgreich zu begegnen.

Bereits im letzten Jahr wurde das zukunftsweisende Projekt „Geriatrie Verbund Dortmund“ auf den Weg gebracht. Nun trafen sich die Geschäftsführungen und die medizinischen Verantwortlichen des Hüttenhospitals (René Thiemann und Dr. Martin Jäger), der Kath. St.-Johannes-Gesellschaft (Klaus Bathen und Dr. Johannes Wunderlich) und des Klinikums Dortmund (Rudolf Mintrop und Dr. Ralf Jelkmann). Sie besiegelten die innovative Kooperation, die den Patienten nachhaltig in den Mittelpunkt stellt. „Mit der Vertragsunterzeichnung können wir unseren zukunftsweisenden Plänen und Ideen, die wir alle gemeinsam aufgesetzt haben, nun endlich Taten folgen lassen“, freut sich René Thiemann, Geschäftsführer der „Hütte“. „Bereits zu Beginn war mir klar: Die Stadt und Region Dortmund ist prädestiniert für ein derartiges Pilotprojekt, denn wir können auf bereits vorhandene, renommierte Einrichtungen und bedarfsgerechte Strukturen zurückgreifen. Dazu gehört u.a. SeniorenDO, eine Zusammenarbeit der gemeinnützigen Träger der Seniorenarbeit in Dortmund. Deren Sprecher, Martin Kaiser, Geschäftsführer der Städt. Seniorenheime Dortmund gemeinnützige GmbH, signalisierte bereits eine intensive Kooperation. Ich begrüße es sehr, dass so viele Akteure aus der Region bereits zugesagt haben, in unserem Verbund mitzuwirken. Denn wenn alle Institutionen eng verzahnt zusammenarbeiten, entlastet das letztlich alle Beteiligten und kommt direkt den Menschen in Dortmund zugute. Schön, dass wir nun alle gemeinsam loslegen.“

Gemeinsam nah am Menschen – von Anfang an

Die Menschen werden älter, gesundheitliche Probleme und notwendige Behandlungen komplexer. „Dieser Entwicklung kann sich auch Dortmund nicht entziehen“, bestätigt Dr. Ralf Jelkmann, ärztlicher Direktor der Klinik für Geriatrie am Klinikum Dortmund. Mit zunehmendem Alter steigt die Vielfalt der Erkrankungsmuster in Kombination mit Krankheitsfolgen deutlich an. Dies führt zu einem differenzierten Handlungsbedarf auf unterschiedlichen Ebenen des Gesundheitssystems. Durch den GV Do können wir diesen Bedürfnissen in besserer Qualität und sektorenübergreifend gerecht werden. Der betroffene ältere Mensch und seine Angehörigen erfahren so abgestimmte Angebote, die Selbstständigkeit und Lebensqualität effektiv unterstützen können. „Die Gesamtleistung eines solchen Netzwerkes ist größer als die Summe der Einzelleistungen der Partner“, ergänzt Dr. Martin Jäger, ärztlicher Direktor im Hüttenhospital. Konkret sieht das folgendermaßen aus: Nach einem Krankenhausaufenthalt ist bereits die Rehabilitation bzw. Versorgung zu Hause organisiert. Ambulante Pflege, die Einrichtungen unter dem Dach von SeniorenDO und die Seniorenbüros arbeiten hier beispielsweise Hand in Hand, um eine optimale Rückkehr ins häusliche Leben zu gewährleisten. Ganz individuell auf den jeweiligen Fall abgestimmt können außerdem weitere Dienste wie Nachbarschaftsagenturen oder Sanitätshäuser eingebunden werden. „So garantiert das neue Netzwerk den Patienten eine bestmögliche und lückenlose Versorgung“, erklärt Dr. Johannes Wunderlich, ärztlicher Direktor des St.-Elisabeth-Krankenhaus der Kath. St-Johannes-Gesellschaft. „Außerdem ist durch den Verbund auch im Notfall ein flexibles und noch schnelleres Handeln möglich. Das spart Kosten und wertvolle Zeit auf beiden Seiten.“

Pläne mit Weitsicht – Neue Wege erkennen und nutzen – Einbeziehung der Wissenschaft / Forschung und Entwicklung

Doch der GV Do bietet nicht nur für aktuelle Herausforderungen kompetente Lösungen, sondern geht noch einen Schritt weiter. So beteiligen sich auch interdisziplinäre Vertreter verschiedener Hochschulen und Forschungseinrichtungen an dem Verbund. „Im Fokus steht immer auch die Forschung nach neuen Ansätzen bei Behandlung und Beratung. Nur so können wir sicherstellen, dass Patienten immer die bestmögliche und modernste Unterstützung erhalten“, erklärt Prof. Dr. Josef Hilbert, geschäftsführender Direktor des Instituts Arbeit und Technik in Gelsenkirchen. Bereiche wie eHealth – also die Anwendung elektronischer Unterstützung im Gesundheitswesen – sollen beispielsweise auch baldmöglichst in das Netzwerk eingebunden werden, Abläufe noch einmal verbessern und alle Beteiligten weiter vernetzten: Patienten, Ärzte, Therapeuten, Versicherte, Versicherungen, Labors, Apotheken, Kliniken und Pflegende. „Wir gehen hier mit gutem Beispiel voran und optimieren unsere Leistungen und Strukturen, sodass wir eine leistungsfähige und innovative Gesundheitsnahversorgung für ältere Menschen bieten können, um ein Musterbeispiel für zukunftsgerichtete Behandlung in Deutschland zu werden“, ergänzt Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner, Inhaber des Lehrstuhls für Geriatrie an der Universität Witten-Herdecke.

Wie geht es weiter?

 „Wir werden jetzt intensiv unsere Netzwerkpartner ins Boot holen. Dazu gehören die stationären Einrichtungen ohne geriatrische Expertise, die niedergelassenen Ärzte, die gemeinnützigen Seniorenheime, die Seniorenbüros, ambulante Pflegedienste, etc. Zu Beginn werden wir uns auf Standards, zum Beispiel zum Entlassmanagement, verständigen, die später Grundlage für eine intelligente Vernetzung sein werden“, beschreibt René Thiemann die ersten Schritte.

„Wir wollen aber auch das Know-how im Verbund für Schulungen nutzen – für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber natürlich auch für die Öffentlichkeit, wir wollen gemeinsam mit der Industrie Lösungen entwickeln, die es den Menschen ermöglicht, solange wie möglich in den eigenen „vier Wänden“ zu bleiben,“ skizzieren die Gründungsmitglieder die ehrgeizigen Ziele des Verbundes. Dabei können sich die Mitglieder des GV Do auch auf die Hilfe der Krankenkassen verlassen, insbesondere wenn es um die Frage geht, ob für die Ziele des GV Do zum Beispiel Mittel aus dem Innovationsfonds zur Verfügung gestellt werden können. Überall dort, wo viele Menschen in einem Verbund zusammenarbeiten, ist Teamgeist der Grundstein für den Erfolg. „Wir sind stolz, dass Norbert Dickel sich bereit erklärt hat, Botschafter des GV Do zu werden“, freut sich René Thiemann.

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